Auch in der vorschulischen Betreuung weist Lippstadt eindrucksvolle Zahlen auf. Zurzeit befindet sich die 41. Kindertageseinrichtung in der Görresstraße im Bau. Damit ist bei der Ü3-Betreuung wieder eine wieder eine 100-prozentige Abdeckung des Bedarfs sichergestellt. Bei der U3-Betreuung erfüllt Lippstadt derzeit eine Quote von 43,4 %, die bis 2023 auf 50 % anwachsen wird. In den vergangenen drei Jahren sind insgesamt 8 Millionen Euro in den Ausbau der Kindertageseinrichtungen geflossen. Auf Antrag der CDU-Fraktion im Rat wurden die Elternbeiträge für Geschwisterkinder abgeschafft. Eine Maßnahme, die vielen Familien geholfen hat. Jeder sechste Euro des städtischen Haushalts fließt in die Kindertagesbetreuung. Die wichtigste Aufgabe für die Zukunft ist die Bestandssicherung. Vorhandene Betreuungseinrichtungen müssen immer wieder modernisiert werden. Hier werden demnächst die Einrichtungen in Hörste und in Lipperbruch auf der Agenda stehen. Ich stehe für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, deshalb dürfen wir hier nicht Nachlassen und müssen weiter in den Bereich der Kinderbetreuung investieren. Sehr wichtig ist mir dabei die enge Zusammenarbeit mit dem Stadtelternrat, er bündelt die Bedürfnisse von Eltern und Kindern und ist daher ein wichtiger Ansprechpartner.
Zehn Lippstädter Grundschulen an insgesamt 13 Standorten mit unterschiedliche Lern- und Betreuungskonzepten bilden für Eltern und Kinder den Einstieg in den Schulalltag. Hinzu kommt die Grundschule „Zukunftsschule“ in Bad Waldliesborn in privater Trägerschaft. Die breite Fächerung, insbesondere aber der Erhalt der Grundschulstandorte in den Ortsteilen sind mir auch für die Zukunft ein wichtiges Anliegen. Auch hier gilt: Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Infrastruktur ist die wichtigste Zukunftsaufgabe. Ich habe mich deshalb besonders gefreut, dass die CDU-Fraktion meine Anregung der Instandsetzung des Lehrschwimmbeckens in Dedinghausen aufgegriffen und der Rat der Stadt Lippstadt hier bereits positiv entschieden hat. Investitionen in die Infrastruktur der Schulen werden auch in Zukunft notwendig sein. Das betrifft übrigens genauso Investitionen in die Digitalisierung der Schulen. Wir sind hier auf einem guten Weg, es gibt aber noch viel zu tun.
Das klassische dreigliedrige Schulsystem, ergänzt um die Städtische Gesamtschule als Ort des längeren gemeinsamen Lernens und weitere Bildungseinrichtungen, kennzeichnen das Lippstädter Schullandschaft. Lippstadt ist Standort von vier Gymnasien. Die Europaschule Ostendorf-Gymnasium ist das einzige Gymnasium in städtischer Trägerschaft. Das Hanse-Kolleg fungiert als Schule für Abschlüsse des zweiten Bildungsweges. Seit 2017 existiert zusätzlich die Städtische Gesamtschule. Die Kopernikusschule steht als Hauptschule sowie die Drost-Rose-Realschule, die Edith-Stein-Realschule und die Graf-Bernhard-Realschule in Lipperode als Realschulen zur Verfügung. Ich bin froh, dass in Lippstadt mehrere Förderschulen als Angebotsschulen weiter existieren. Vier Berufskollegs runden das Bildungsangebot ab. In den vergangenen Monaten ist verschiedentlich der Wunsch nach einer zweiten Gesamtschule an mich herangetragen worden. Zur in der Regel verschwiegenen Wahrheit gehört, dass eine weitere Gesamtschule den Verlust eines der vier Gymnasien bedeuten würde. Deshalb stehe ich einer zweiten Gesamtschule sehr skeptisch gegenüber. Die notwendigen Schülerzahlen geben das derzeit nicht her.
Lernen endet nicht mit Schule, Ausbildung oder Studium, sondern wird auch im Erwachsenenalter fortgeführt. Zu den städtischen Bildungseinrichtungen gehören die Volkshochschule (VHS), die Musikschule und die Stadtbücherei. Zusätzlich gibt es verschiedene Institutionen der beruflichen Fort- und Weiterbildung in Lippstadt.
Für die VHS als städtischer Einrichtung ist mir ist die Sicherstellung der digitalen Infrastruktur wichtig, um zum einen die Bürgerinnen und Bürgern mit der schnelllebigen Technik vertraut machen zu können, zum anderen aber auch, um zeitgemäße Bildungsformate anbieten zu können. Bei meinen Gesprächen in der Volkshochschule ist mir die Flexibilität der VHS deutlich geworden, die außerordentlich schnell auf die derzeitige Corona-Situation reagiert hat. Bereits in diesem Semester sind 41 Online-Angebote im VHS-Programm zu finden. Das bedarf aber einer entsprechenden technischen Infrastruktur, die verbesserungswürdig ist. Unsere VHS hat ein sehr breit aufgestelltes und spannendes Bildungsangebot. Hier gilt es weitere Synergien bei der Entwicklung von Fort- und Weiterbildungsangeboten innerstädtisch zu nutzen, z.B. bei internen Fortbildungen, fachdienstübergreifenden sowie bei gesellschaftspolitischen Themen wie Klima, Stadtentwicklung, gesellschaftlicher Wandel, zum Beispiel in Form von Bürgerdialogen. Die vielseitigen Potentiale unserer VHS, als neutraler Bildungseinrichtung, sollten stärker miteinbezogen werden. Die VHS ist ein Musterbeispiel interkommunaler Zusammenarbeit. Bei einer solch groß aufgestellten Flächen-VHS mit insgesamt fünf Kommunen bedarf es ein entsprechendes Marketingkonzept. Hier möchte ich die VHS unterstützen. Da heute die Auswirkungen von Corona innerhalb unserer Kommune noch nicht absehbar sind, ist es mir wichtig, dass unsere VHS von uns gestärkt wird und wir im intensiven Austausch bleiben, um entsprechend bezahlbare Angebote für Arbeitssuchende sowie Arbeitnehmer, die aufgrund einer hoher Arbeitsbelastung, einen Ausgleich suchen, zur Verfügung zu stellen.
Bildung ist ein wichtiger Standortfaktor für die in Lippstadt ansässigen Unternehmen. Sowohl was die wirtschaftliche, aber auch was die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung anbelangt, ist Bildung und Ausbildung ein unverzichtbarer Bestandteil der Entwicklung unserer Stadt. Deshalb werde ich auf die positive Weiterentwicklung der Lippstädter Schul- und Bildungslandschaft mein besonderes Augenmerk richten.